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Wo das süße Leben zuhause ist

In Bella Italia kann man in jeder einfachen Trattoria gut essen und trinken – das gilt selbstverständlich auch für das Trentino zwischen Etschtal und Gardasee. Zusätzlich hat sich hier eine regionale Hochküche etabliert, die das Beste aus „Monti e Mare“ serviert, begleitet von spannenden Weinen und mal mit, mal ohne „Bubbles“.

Das waren Zeiten! In den frühen 1960er Jahren begannen die Deutschen, mit dem VW Käfer über den Brenner gen Süden zu fahren. Sie stellten – erstens – verwundert fest, dass es auf der anderen Seite der Alpen eine sehr wohlschmeckende Welt jenseits von Würstchen und Schweinebraten zu entdecken gibt. Und dass – zweitens – die italienische Küche viele regionale Ausprägungen hat und mitnichten nur aus Pizza und Spaghetti besteht. Heute gehört es zumindest für die in Süddeutschland lebenden Teutonen und insbesondere für die Münchner zum guten Ton, mehrmals im Jahr an den „Lago“ zu pilgern, wie sie „ihren“ Gardasee liebevoll nennen. Berg- und Wassersport-Fans zieht es vor allem ans Nordende des Sees, der zur autonomen Provinz Trentino gehört, benannt nach der Hauptstadt Trento (Trient).

Eine wahre Schatztruhe!

Dort bestellen sie als Antipasto ganz selbstverständlich eine kalte Platte mit „Prosciutto, Salumi e Formaggio“ oder traditionelles Carne Salada, das seine Ursprünge im nordwestlichen Hinterland des Gardasees in der Gegend von Arco, Varone und Tenno hat. Meist handelt es sich dabei um zartes Rind-, seltener um Pferdefleisch, in der Regel roh, mitunter auch gekocht oder gebraten. Danach lässt man sich als Primo Strangolapreti auftischen, Spinat-Ricotta-Gnocchi in Salbeibutter: Die „Priesterwürger“ waren tatsächlich das Leibgericht der Geistlichen, heute munden sie hungrigen Mountainbikern, Kletterern und Kite-Surfern. Für den zweiten Gang (Secondo Piatto) ist Polenta mit Porcini (Steinpilzen) eine gute Idee, für das Dessert steuert man eine der vielen Gelaterias an. Später am Abend trinkt man einen Grappa, oder zumindest einen Espresso, auf gar keinen Fall aber einen Cappuccino, denn das machen nur barbarische Deutsche. Italiener schüttelt es beim Gedanken an eine gefühlte Badewanne voll Milchcafé nach dem Dinner. Santo cielo! Du lieber Himmel!

Die Deutschen erscheinen zwar immer noch überpünktlich im Ristorante, in dem sie einen Tisch reservieren. Aber sie haben kulinarisch dazu gelernt. Parallel zur traditionell eher rustikalen Cucina Tipica hat sich im Trentino in den vergangenen Jahren jedoch eine Hochküche entwickelt, die auch für die Einheimischen teilweise noch neu ist und die anzeigt, dass die Provinz sehr wohlhabend geworden ist. Aktuell gibt es acht mit einem Michelin-Stern dekorierte Restaurants. Zwei befinden sich in Madonna di Campiglio am Fuße der Brenta-Dolomiten (Il Gallo Cedrone und Stube Hermitage), zwei im Fassatal (Restaurant L Chimpl in Vigo di Fassa und Malga Panna in Moena). Ebenfalls in Moena gelegen, glänzt die Agritur El Mas mit einem grünen Stern für besonders nachhaltige und biologische Küche. Stolz sein auf einen grünen UND einen regulären Stern darf die „Mühle“ El Molin in Cavalese im Fleimstal.


Die anderen drei Sterne-Lokale befinden sich im Süden des Trentino, quasi im Dunstkreis des Gardasees und somit auch im Rahmen eines kleinen Abend-Ausfluges gut zu erreichen. Sie wollen wir auf den folgenden Seiten vorstellen, zusammen mit den besten Adressen für alles, was im Glas funkelt und perlt – denn auch in dieser Hinsicht ist das Trentino eine wahre Schatztruhe!


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