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Vier Jahrzehnte im Zeichen der Landwirtschaft

Bio- und Wellnessresort Stanglwirt feiert sein Jubiläum :
Eine Geschichte aus den Kitzbüheler Alpen

Die Winter in den Kitzbüheler Alpen sind lang, das war schon immer so. Dass die Region um Kitzbühel ein legendärer Skiort wurde, dafür gibt es mehrere Gründe. Einer davon ist aber sicherlich der lange Winter. Im Hotel Stanglwirt beschritt man dennoch gerade im Winter zukunftsweisende Wege und so entschied sich Balthasar Hauser sowie sein Vater Alois bereits 1980 für eine biologische Heizung. Nahtlos sollte sie sich in den Kreislauf der Natur einfügen. Die beiden Bauern & Gastwirte gingen mit der Neuerung zuversichtlich in den darauffolgenden Winter. 41 Jahre ist das nun schon her.

So einfach wie es sich die beiden vorstellten, war es aber nicht. Das schwedische Heizungsmodell war zwar hochinnovativ, aber schwierig zu betreiben. Es musste laufend beobachtet und betreut werden. Die Rinde, welche zum Heizen benötigt wurde, musste sommers wie winters richtig getrocknet und gelagert werden. Außerhalb Schwedens gab es jedoch niemanden, der sich damit auskannte. „Schließlich war es Sepp Adelsberger, der sich bald mit der Rinden-Heizung anfreundete und dafür sorgte, dass dieses Wunderwerk der Natur funktionierte.“ betont Balthasar Hauser. Die kalten Jahreszeiten waren gerettet. Das ökologische System der Heizung hat sich sogar so gut etabliert, dass die Rinden-Heizung mittlerweile durch ein größeres Modell eines österreichischen Herstellers ergänzt wurde. Statt Rinde wird nun Waldhackgut verwendet. Aber sie läuft noch, die Rinden-Heizung – stets unter den wachsamen Augen von Sepp Adelsberger.

Sepp Adelsberger wuchs auf einem Bergbauernhof in Reith bei Kitzbühel auf. Sanfte Berge. Weite Wälder. Und natürlich der Wilde Kaiser im Norden. Gemeinsam mit seinen zwei Schwestern und vier Brüdern, prägt ihn in seiner Kindheit vor allem die Nähe zur Natur. Und demzufolge auch die Nähe zur Landwirtschaft. Hier im Leukental gab es damals ohnehin nicht viel mehr. Adelsberger lernte von Kindesbeinen an und erlangte außergewöhnliche Fähigkeiten.

Im Hotel Stanglwirt erkannte man die Begabung des jungen Mannes. Und so wuchsen mit den Jahren, mit der Erweiterung des Hotels, auch die Aufgaben, denen sich Adelsberger zielorientiert entgegenstellte. Es dauert nicht lang, da war er – neben der Rinden-Heizung – auch für die gesamte Landwirtschaft, den landwirtschaftlichen Maschinenpark, die Schneeräumung und die Melcher verantwortlich. „Sepp hat die Landwirtschaft in sich und bewahrt immer den Gesamtüberblick – das ist eine Besonderheit. Er kennt sich aus mit dem Heu und den Viechern.“ erklärt Balthasar Hauser. >>>

Dabei ist Sepp Adelsberger keineswegs nur mit der Bergbauern-Landwirtschaft vertraut. Auch technisch hat das Multitalent einiges auf dem Kasten. Offen für neues. Immer interessiert und vorrausschauend. Sogar den Maschinenpark verwaltet und wartet er – vom Steyr Traktor bis zum Twister. „Manche Traktoren würden ja schon lange nicht mehr laufen, funktionieren aber dank der Kenntnis und Pflege von Sepp immer noch.“ lacht Juniorchef Johannes Hauser.  

Und so ist es eine Zusammenarbeit, die immer wieder aufs Neue Freude bereitet. „Sepp hat Hausverstand in Kombination mit Wirtschaftlichkeit. Wir haben etwas zutiefst Bäuerliches, zutiefst Tirolerisches gemacht: Mit einfachen Mittel aus dem, was wir haben, das Beste herausgeholt. Für bäuerliches Wirtschaften und Vorsorge braucht es Vernunft.“ so Balthasar Hauser. 

Sepp fügt hinzu: „Als Heumilchbauern haben wir nie extensive Landwirtschaft betrieben, haben immer im Einklang mit der Natur und nie gegen sie gearbeitet – nie Kunstdünger oder Gülle zugeführt. Der Chef hat uns immer die Möglichkeit gegeben, schönes Heu zu machen. Das war eigentlich das Schönste für mich.“ 

Schönes-Heu-Machen als Leidenschaft. Das klingt nach Bilderbuchromantik, nach grünen Bergwiesen, nach einem bodenständigen Leben. Und ein klein wenig ist es das auch. Es ist aber auch Knochenarbeit, die Zeit verschlingt, sogar ein Risiko birgt. Doch das so produzierte Heu verfügt über mehr Nährwert und eine deutlich bessere Qualität – wertvollstes Futter für die Kühe und damit natürlich auch ideal für den Kreislauf der Natur.

Anders ist das im Winter. Da schlafen Adelsbergers Wiesen und Felder unter einer dicken Schneedecke. Die Wintergäste des Hotels freuen sich derweil über das romantische Schneegestöber, über das glitzernde Eis und die berühmten Skipisten Kitzbühels. 

Was dem einen ein prachtvoller Anblick, ist dem anderen aber eine logistische Herausforderung. „Unsere Winter sind oft lang und dauern von Mitte November bis Mitte März. Schneeräumung ist aufgrund der weitläufigen Flächen ein großes Thema für die Land- und Gastwirtschaft.“ so Sepp Adelsberger. Dann gilt es die Natur zu kennen, zu lesen und zu beobachten. Kommt der Schnee, muss man vorbereitet sein und die Massen möglichst zeitnah räumen. Aufgrund des großen Areals des Hotels erfordert das logistisches Vorausdenken und strategisches Agieren. Eigenschaften, die Sepp täglich in seine Arbeit einbringt.  

Seit 40 Jahren ist Sepp Adelsberger nun schon eine fixe Größe im Team Stanglwirt. Leistungsbereitschaft, sein feiner Humor und die angenehme Persönlichkeit machen ihn im Team zum beliebten Kollegen, für die Arbeitgeber zum wertvollen Mitarbeiter. Er ist Wegbegleiter in den entscheidenden Expansionsjahren in der Geschichte des Biohotels sowie in der Landwirtschaft. Mittlerweile arbeitet Adelsberger schon mit drei Generationen der Hausers zusammen: Seniorchef Alois, mit dem er gemeinsam über viele Jahre das schönste Heu machte. Chef Balthasar, der die Flächen der Landwirtschaft, das Hotel und damit Sepps Aufgabenbereich maßgeblich vergrößerte. Und Juniorchef Johannes, der als nächste Generation wie sein Vater viele zukunftsweisende Ideen einbringt. 

„Von Beginn an war es ein guter und familiärer Arbeitsplatz. Die Vielseitigkeit meiner Aufgaben hat mir gefallen. Alle Tage gab es was Neues – es war und ist immer spannend.“ so Sepp Adelsberger, der einen wesentlichen Teil zur Erfolgsgeschichte des Stanglwirts beigetragen hat. Und so wird Sepp gemeinsam mit den Hausers auch diesen Winter gut hinter sich bringen. Denn das ist seine Aufgabe. Einfach, weil es schon immer so war.

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