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Im Tal des Luxus

Alta Badia ist eine der spannendsten Regionen Südtirols. Man kann sich hier wunderbar in der Bergwelt der Dolomiten vergnügen. Oder es auch lassen – und sich ganz auf die kulinarischen Genüsse konzentrieren, für die das obere Gadertal bekannt ist.

Mit seiner atemberaubenden Kulisse der „Bleichen Berge“, wie die Dolomiten genannt werden, punktete das Hochtal am Fuß des Sella-Stocks mit den Gemeinden Colfosco, Corvara, La Villa, Badia, San Cassiano und La Val schon früher. Nur konnten sich die Einheimischen davon wenig kaufen. Das Leben der Bergbauern war von Mühsal und Armut geprägt. Die Küche war ehrlich, aber einfach und rustikal.


Wer sich davon ein Bild machen möchte, sollte im Maso Runch von Enrico und Maria Nagler in Pedratsches oder im Maso Alfarëi von Antonio und Rosa Piccolruaz in Badia auf ein ladinisches Menü einkehren. Auf den Tisch kommen zuerst Gerstensuppe, dann Tutres: in heißem Öl ausgebackene Teigtaschen, gefüllt mit Spinat, Topfen (Ricotta), Mohn oder Kraut. Wer jetzt schon zu platzen droht, hat gnadenlos verloren. Denn es folgen Schlutzkrapfen, Schweinshaxe oder Gulasch mit Polenta und Knödel, zum Abschluss süße Krapfen oder Strauben. Südtiroler Weine und ein Selbstgebrannter dürfen natürlich nicht fehlen. Maso Alfarëi und Maso Runch, die zu den ältesten Höfen im Gadertal gehören, erreicht man nur auf schmalen Bergsträßchen. Man parkt vor einem von außen unscheinbaren Bauernhaus, neben dessen Eingang ein Kruzifix hängt. Im Stall gegenüber muhen Kühe, doch eine ganze Armada von Oberklasse-Limousinen signalisiert, dass die Ladiner-Höfe längst eine feste Größe im Programm der Schickeria-Urlauber sind. Allerdings: Serviert wird pünktlich um halb acht und für alle gleichzeitig, ob man nun Ferrari oder Hinterhuber heißt.


Tatsächlich gehen bodenständige Traditionen und mondäner Luxus in Alta Badia eine sympathische Allianz ein. Unter die vielen Gäste, die jedes Jahr ins Tal pilgern, mischt sich viel italienische und inzwischen auch ausländische Prominenz. Italiens Minister, Zucchero, die Benettons und Ferraris, aber auch die Münchner Schickeria, der Kitzbühel und St. Moritz zu langweilig geworden sind – sie alle reisen hierher. Ab und an lassen sie sich zu bäuerlicher Küche verführen. Aber sie wissen natürlich, dass es in den zahlreichen Luxushotels und Gourmet-Restaurants einen ganzen Strauß kulinarisch hochstehender Abenteuer zu erleben gibt, präsentiert von Gastgebern wie Michil Costa oder Moritz Craffonara. Die sind zwar immer noch Hoteliers, Köche und Gastronomen. Aber in Alta Badia sind sie längst zu Entertainern, Trendsettern, bunten Hunden und Philosophen geworden.


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Text: Günter Kast

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