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Zimmer mit Aussicht

Die „Million Stars Hotels“ der Schweiz

Wer sagt denn, dass es in der Schweiz nur Grandhotels gibt? Die rund 50 „Million Stars Hotels“ kommen als Tiny-Houses, Cubes, Jurten, Iglus, Baumzelte, Bubbles und Outdoor-Himmelbetten daher. Sie sind so verschieden wie ihre Lage, doch allen gemeinsam ist der freie Blick in den fantastischen Sternenhimmel über den Alpen.

  • Tiny House Gondel

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    Übernachten in einer ausrangierten Gondel, das geht tatsächlich hoch über Engelberg in der Zentralschweiz.

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  • Tiny House Gondel

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Übernachten in einer ausrangierten Gondel, das geht tatsächlich hoch über Engelberg in der Zentralschweiz.

Tiny House Gondel – Übernachten hoch über Engelberg in der Zentralschweiz

So viel Luft unter dem Hintern war selten! Ein bisschen fühlt es sich an, als ob die Gondel noch schwebt. Doch für etwaige Schwindel-Attacken ist gar keine Zeit: Zu gigantisch ist der 360-Grad-Blick auf die Engelberger Gipfel und auf den unendlichen Nachthimmel mit dem funkelnden Sternenmeer darüber. Eigentlich müssten wir längst schlafen. Doch wir sind viel zu aufgeregt. Haben Angst, etwas zu versäumen. Vermutlich zu Recht: Denn wann hat man schon Gelegenheit, in der ausrangierten Gondel einer Luftseilbahn zu nächtigen, die auf einer Felsnadel thront? 


Die Kabine der alten Brunni-Bahn wurde von den Bloggern Valeria Mella und Adi Rüedi („LittleCITY.ch“) während eines ganzen Jahres mit viel Herzblut und noch mehr Arbeitsstunden zur exklusiven Unterkunft mit zahlreichen Details und Finessen in ein Tiny-House umgebaut – mit kuscheligem Doppelbett, kleiner Küche, Stauraum und Heizung. Mehr braucht es nicht, um an diesem besonderen Ort abzuschalten und einfach nur die Einsamkeit und Ruhe zu genießen. Die Anreise? Okay, man fährt hier natürlich nicht mit dem Auto vor. Stattdessen steigt man in die Luftseilbahn Engelberg-Ristis, dann in den Sessellift Ristis-Brunnihütte. Von der Bergstation ist es noch eine 20-minütige Wanderung zur spektakulären Unterkunft.

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    Der "Wohn-Würfel" am Eggishorn hat sich in kürzester Zeit zu einer der gefragtesten Herbergen der Schweiz entwickelt. Früh buchen ist Pflicht!

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Der "Wohn-Würfel" am Eggishorn hat sich in kürzester Zeit zu einer der gefragtesten Herbergen der Schweiz entwickelt. Früh buchen ist Pflicht!

Der „Cube“ am Aletschgletscher – Übernachten unter den Sternen

Wer Luxus nicht nur mit fünf Sternen in Verbindung bringt und auf solche extravaganten Nachtlager Lust verspürt, sollte sich unbedingt die „Million-Stars-Hotels“-Website von Schweiz Tourismus anschauen. Beim Klicken durch die gut 50 Herbergen von 80 bis 800 Franken pro Nacht, die auf die ganze Eidgenossenschaft verteilt sind, kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: Wow, so geht also Glamping, dieser Mix aus Camping und Glamour, der während der Pandemie noch einmal populärer geworden ist, weil man dabei die Natur pur und ohne Menschenmassen genießt – und zwar ganz exklusiv zu zweit und fernab von Tourismus-Hotspots. Mal im Pop-Up-Hotel, mal in einer permanenten Unterkunft. Einzige Einschränkung: Die meisten Hideaways kann man nur für eine Nacht buchen, weil die Nachfrage so groß ist.


Trotzdem war der „Cube“ am Aletschgletscher im vergangenen Jahr bereits zehn Minuten nach dem Startschuss ausgebucht. Gewundert hat das niemand. Denn der gemütlich eingerichtete Würfel bietet ein einzigartiges Übernachtungserlebnis auf dem Eggishorn, 2.800 Meter über dem Meer. Mit Traumblick zum größten Eisstrom der Alpen, von der Gletscherzunge bis zum berühmten Konkordiaplatz. Mit Matterhorn, Jungfrau, Mönch und Eiger quasi vor der Nase. Mit Hot Tub vor dem Cube und funkelnden Tropfen von Walliser Reben im Glas. Und mit einem besonders klaren Sternenhimmel, weil es hier oben kaum Lichtverschmutzung gibt. Der „Cube“ auf dem Eggishorn lässt sich zwar nicht mit dem Mountainbike erreichen, aber ganz in der Nähe vorbei führt die Stoneman-Glaciara-Route mit spektakulären 4.700 Höhenmetern. 


Auf dem Weg zum Sternenhimmel

Überhaupt ist es eine gute Idee, die verschiedenen „Million-Stars“-Herbergen mit dem E-Bike zu einer Tour de Suisse zu verknüpfen. Das verkürzt die letzten Kilometer zur Unterkunft und garantiert eine flotte Abfahrt am nächsten Morgen. Natürlich sollte man vorab klären, ob sich Baumzelt und Bubble wirklich mit dem Velo ansteuern lassen. Zum Glück hatten wir noch die Wirtin angerufen, ehe wir uns auf den Weg zu den Iglus an der Oberstockenalp im Niedersimmental gemacht hatten. Die sprach explizit von einem Wanderweg. Und ein 25 Kilo schweres E-Bike will schließlich niemand schieben. Zum Erreichen des verglasten Holzhäuschens „Al Güz“ in einem der größten und schönsten Kastanienwälder der Alpen bei Soglio im Bergell waren die Stromer dagegen perfekt. Und zum Abkürzen der Wanderung von Burgdorf im Berner Land bis ins Baumzelt ebenfalls. Dieses zwischen drei Bäumen in eineinhalb Metern Höhe über dem Grund aufgespannte Zelt ist zwar mit einer Kiste Brennholz und allen Zutaten für ein Risotto zum Selberkochen ausgestattet. Und es verfügt auch über Regen- und Windschutz sowie ein Moskitonetz. Aber bei starkem Wind wird man hier ganz schön durchgeschüttelt. Die Gastgeber drücken uns deshalb für alle Fälle einen Zettel mit einer Mobiltelefon-Nummer in die Hand. Soll heißen: Es gibt einen trockenen Plan B.

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  • Dachterrasse des Widder-Hotels

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Vom "Star Bed" des Hotels Lindenhof genießt man  beim Aufwachen einen Traumblick auf den Brienzer See.

Im Sternen-Bett über den Dächern von Zürich

Klingt dennoch ein bisschen zu abenteuerlich und nach Expedition? Sie wollen sich nicht mit Wasser aus dem Kanister waschen und auf eine Kompost-Toilette setzen? Die Landschaft soll aber die einzige Tapete sein? Das nächtliche Firmament das alleinige Dach über dem Kopf? Auch in diesem Fall kann geholfen werden. Im luxuriösen Klarsicht-Iglu des Widder-Hotels über den Dächern von Zürich muss niemand die Launen des Wetters fürchten. Und wer sich das Sternen-Bett auf der Dachterrasse eines klassischen Hotels herrichten lässt, flüchtet einfach eine Etage tiefer, falls Blitze zucken und Donner grollt. Auch bei einigen Bergbauern und Hüttenbetreibern, die Open-Air-Schlafen anbieten, heißt es: „Bei Bedarf wird Ihnen eine alternative Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung gestellt.“

  • Kleinstes Hotel der Schweiz

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  • Momo Bellavista Tiny House

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Im kleinsten Hotel der Schweiz bei Familie Bähler wurde "Zimmer mit Aussicht" neu interpretiert. Das Momò Bellavista am Monte Generoso hat dagegen für den Blick in die Sterne ein Glasdach verbaut, durch das man direkt ins Freie - und nachts auf den Sternenhimmel - schauen kann.

Übernachten im kleinsten Hotel der Schweiz

Die Auswahl an Unterkünften, die das Sternschnuppen-Zählen vom Bett aus ermöglichen, ist schier grenzenlos. Einmal ist es ein schwimmendes Doppelbett auf dem Thunersee. Ein anderes Mal eine Jurte hoch über dem Vierwaldstättersee inmitten der Märchenlandschaft bei Merlischachen. Hier bewirtschaftet Familie Bähler seit vier Generationen den Hof Gehren. Silvia Bähler übernahm diesen aus Pflichtgefühl, „der Familie zuliebe“, wie sie einräumt. Ihre Vision verlor sie dabei nie aus den Augen: Während ihr Vater mit einem Mitarbeiter den Hof und ihr Mann sein Elektroingenieurbüro weiterführt, kümmert sie sich neben den drei Kindern um einen neuen Einkommenszweig: Agrotourismus. Die Initialzündung war dabei eine Reise in die Mongolei, wo man früher oder später in einer Jurte landet. Silvia war fasziniert: „Es ist unglaublich gemütlich. Jurten sind so genial einfach konstruiert und schnell auf- und abgebaut.“ Klar, dass sie diese Idee in die Schweiz mitnahm.

Zuhause baute sie das ehemalige Bienenhaus zum kleinsten Hotel der Schweiz um, richtete in einer alten Scheune einen Partyraum ein und im Garten eine kleine Wirtschaft. Dann erfüllte sie sich mit einer aus Zentralasien importierten Jurte ihren mongolischen Traum. Silvia lässt Gäste gerne daran teilhaben. Wenn man morgens ins Freie tritt und auf den See hinabblickt, hat man das Gefühl, im exklusivsten Hotel des Planeten übernachtet zu haben. 


Bauchkribbeln 

Nicht weniger kribbelt es im Bauch, wenn man in einem eleganten Holzhäuschen mit Glasdach namens „Momò Bellavista“ am legendären Monte Generoso im Tessin nächtigt. Auf dem Dach eines stillgelegten Flugzeughangars im Obergoms im Kanton Wallis. Oder im „Bienenkorb“ der Jugendherberge Grindelwald, der zu hundert Prozent aus Schweizer Holz statt aus Honig besteht, mit einem gewaltigen Blick auf die noch gewaltigere Eiger-Nordwand. Wen kümmert es da noch, dass die Unterkünfte in keine Sterne-Kategorie von eins bis fünf passen? 


Ein Bett im Kornfeld

Bereits im Jahr 2020 hatten die Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin aus St. Gallen ihre Kampagne der Null-Sterne-Hotels lanciert und an mehreren Orten in der Ostschweiz Betten auf der Wiese, am Berghang oder zwischen den Reben im Weinberg aufgestellt. Diese „Zero Real Estate“-Suiten kamen so gut an, dass Schweiz Tourismus ein Jahr später auf den Zug aufsprang und mit den „Million-Stars-Hotels“ an den Start ging. Am Ende so einer Tour de Suisse wird man sich nicht mehr darüber wundern, warum Schlagerbarde Jürgen Drews einst von einem „Bett im Kornfeld“ schwärmte. Es geht doch nichts über eine Nacht mit freiem Blick auf den Sternenhimmel. Gute Nacht, John-Boy!


Alle Infos unter: www.myswitzerland.com/de-de/unterkuenfte/hotels/million-stars-hotel


Autor: Günter Kast

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