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La Crusc

Ein kleines Paradies in Alta Badia

Das Skigebiet La Crusc ist eigentlich nur der nördlichste Ausläufer der Dolomiti Superski Region. Eingebettet zwischen den Naturparks Fanes-Sennes-Prags und Puez-Geisler lebt es jedoch nicht von gigantischen Pisten, sondern viel mehr von der Schönheit der Natur, natürlich von dem kleinen Kirchlein an seinem oberen Ende, einem wirklich magischen Ort, von bodenständiger, regionaler Küche und den Menschen, die seit Generationen Alta Badia zu dem machen, was es ist: Ein wahres Paradies!

Die Sonne scheint von einem wolkenlosen Himmel, so wie sie es hier jährlich an 300 Tagen tut. Es ist frühlingswarm, aber nicht zu heiß, so dass die Pisten den ganzen Tag hervorragende Verhältnisse aufweisen. Ein perfekter Tag! Dabei sind wir nicht nur zum Skifahren da: Wir wollen das kleine Skigebiet erkunden, mitsamt seinen versteckten Schmankerln und berühmten Highlights.


Das erste Highlight ist nicht zu übersehen: Der 2907 Meter hohe Heiligkreuzkofel, ladinisch Sas dla Crusc genannt. Geräuschlos schweben wir mit der Gondel direkt auf seine ungeheure Westflanke zu. Gut sind von hier aus die unzähligen Schichtungen des Gesteins zu erkennen. Mehr als 800 Meter türmen sie sich über unseren Köpfen auf, haben viele Meter überhängende Felsvorsprünge entstehen lassen. Die Wand ist nicht nur hoch, sondern auch weit mehr als einen Kilometer breit. Ein echtes Labyrinth, durch das Reinhold Messner gleich mehrmals einen völlig neuen Weg eröffnete – wenn man hier überhaupt noch von „Weg“ sprechen kann: Seine Route über den berühmten Mittelpfeiler galt lange Zeit als eine der schwierigsten Routen überhaupt. Zehn Jahre lang blieb dieses Meisterwerk unwiederholt. 

Wir müssen schon kräftig den Kopf in den Nacken legen, um die schiere Größe dieses Bollwerks fassen zu können. Dabei entdecken wir einen jungen Steinadler, der den Aufwind in der Felswand zu nutzen weiß. Ein majestätischer Anblick, der uns auf der anderen Seite des Grödnerjochs, bei der Wildtierwanderung mit Roman leider noch verwehrt geblieben ist.


Unter den Felsen des Heiligkreuzkofels steht eine uralte Kirche. Schon vor mehr als 1000 Jahren bauten Mönche hier eine erste Kapelle und auch wir scheinen die Magie zu spüren, welche die Menschen vor so langer Zeit zu dieser Arbeit veranlasste. Die Geschichte dieses Ortes ist spannend. Da ist die Rede von heidnischen Kulturstätten, von einer Entweihung der Kirche, vom zeitweißen Verfall und schließlich von einer neuen Blüte: Heute ist dieses Postkartenmotiv ein beliebter Anlaufpunkt für Skifahrer, die eine deftige Einkehr suchen. Von der Bergstation des Lifts müssen zwar noch einige Meter zurückgelegt werden. Doch dadurch liegt der Ort auch ein klein wenig versteckt und darf Schritt für Schritt entdeckt werden. Er gab dem Skigebiet seinen Namen. Die Silhouette des kleinen Kirchleins ziert hier jeden Skipass, jede Fahne, jedes Schild. 


Der Legende nach hätte diese Kirche eigentlich ganz wo anderes gebaut werden sollen. Während den Bauarbeiten am ursprünglich angedachten Ort aber verletzten sich die Handwerker immer wieder aufs Neue. Ihr Blut tropfte auf die Holzspäne, die wiederum von weißen Tauben aufgesammelt und davongetragen wurden. Das wiederholte sich derart häufig, dass die Handwerker anfingen, den weißen Vögeln hinterherzulaufen. Dabei entdeckten sie, dass die Tauben all die Späne an einem wunderbaren Ort unter den Wänden des Heiligkreuzkofels gesammelt hatten. Das veranlasste schließlich die Menschen, die Kirche hier oben zu errichten. Eine schöne Sage, die überhaupt nicht so weit hergeholt scheint, wenn man selbst vor Ort steht und seinen Gedanken freien Lauf lässt.

Das Gasthaus nebenan, das Heiligkreuz-Hospiz, wird mittlerweile schon in fünfter Generation betrieben. Wo früher Pilger und Reisende Unterschlupf fanden, sitzen heute Skifahrer und lassen sich von Wirt Erwin Irsara die Getränke an den Tisch bringen. Mit Mitte 70 steht er noch immer jeden Tag hinter der Theke und gönnt sich höchstens in einer ruhigen Minute ein belegtes Brot, natürlich nicht ohne einen kräftigen Schluck Rotwein. 


Im Sommer kann man hier auch in urigen Zimmern übernachten und zwischen legendärem Kaiserschmarren mit Preiselbeeren oder aber auch dem besten Wiener Schnitzel weit und breit wählen. Insgesamt ergibt das alles ein Bild Südtirols, wie es schöner nicht hätte gemalt werden können. Es ist ein kleines Paradies hier oben, einfach etwas ganz Besonderes. Ein Paradies in eindrucksvoller Gebirgslandschaft, an dem wirklich jeder die Magie des Ortes spüren kann!

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