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Erhabenheit.

Bentley Continental GT SPEED

Für viele ist es der Inbegriff eines Traumwagens, für einige weitere einfach nur purer Luxus. Der Bentley Continental GT Speed verkörpert die Reinform und die Benchmark des Luxus-Coupés. Als ich gemeinsam mit unserem Redakteur Benni vom Hof des Autohaus Gohm in Stuttgart fahre und wir uns mit unserem Begleiter für den heutigen Tag erstmals vertraut machen, herrscht eine ungewohnte Stille. In mir machen sich Vorfreude, vor allem aber auch eine leichte Anspannung breit. Nicht jeden Tag hat man das Privileg, ein rund 300.000 Euro teures Luxusauto für eine Fahrt in die Alpen nutzen zu können. Denn unser Weg führt uns über Autobahn 8 und 7 an einen – wie wir finden – für den Continental GT Speed absolut passenden Ort: das Burghotel Falkenstein in Pfronten. Hoch oben in den Allgäuer Alpen hat die Inhaberfamilie Schlachter hier ein echtes Refugium geschaffen, das Luxus und Kulinarik vereint. Auf dem Weg zu unserem Ziel haben wir demnach Gelegenheit, das Topmodell der britischen Traditionsmarke intensiv Probe zu fahren.

Bevor es das erste Mal so richtig auf´s Gas geht, sind einige Hintergrundinformationen noch sehr interessant. Die Briten wollen in weniger als fünf Jahren komplett auf Hybrid-Modelle und 2030 dann sogar ausschließlich auf komplett elektrobasierte Antriebe setzen. Dementsprechend „röhrt“ der sechs Liter große Zwölfzylinder (genauer: der bei den Briten verbaute W12) zumindest bei den neuen Modellen nicht mehr allzu lange unter der Haube, was für echte Verbrenner-Fans natürlich sehr schade ist. Die Eckdaten des in Cambrian Grey gehaltenen Sportwagens lassen aufhorchen: 659 Pferdestärken und ein Drehmoment von 900 Newtonmeter beschleunigen in 3,6 Sekunden auf 100 Stundenkilometer. Gemeinsam mit den zwei Turboladern stellt der neue Continental GT Speed so das schnellste Serienauto dar, das Bentley je auf den Markt gebracht hat.

Selbstverständlich gibt der „Luxus-Feuerstuhl“ auch uns schnell die Rückmeldung, dass mit seiner Urgewalt heute nur ganz wenige mithalten werden können. Das bedeutet einerseits puren Fahrspaß und maximalen Adrenalinausstoß bei der Beschleunigung – die Höchstgeschwindigkeit liegt laut Herstellerangabe bei 335 Stundenkilometern. Andererseits erleben wir den Bentley aber auch als extrem angenehmes Reiseshuttle. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten jenseits der 180 km/h gleiten wir ruhig dahin, im Innenraum hört man die Motorengeräusche kaum respektive sind sie keinesfalls störend. Im Gegenteil: das Gefühl, man müsse stets die verfügbaren PS auch ausnutzen, welches bei einigen Sportwagen der Premiumklasse durchaus mal aufkommt, stellt sich heute bei mir nicht ein. Auf der Landstraße in Richtung unseres Ziels spürt man eher, dass der Continental GT Speed kann – wenn er und der Fahrer möchten – sich aber auch in gemächlichem Tempo zufrieden gibt und sich seiner Erhabenheit auf der Straße bewusst ist. Das ist vermutlich dann auch der kleine, aber feine, Unterschied von der Premium- in die absolute Luxusklasse im Automobilbereich. 

Und so vergehen die Minuten unserer Reise in die Alpen wie im Flug. Bei so viel Komfort kann man sich dann auch mal mit den vielen Extras vertraut machen. Das Automatikgetriebe arbeitet so selbstbewusst wie genial, dass es quasi kaum in Erscheinung tritt. Einfach perfekt. Daneben hat der Continental GT Speed eine Wankstabilisierung, Torque Vectoring durch ein elektronisch gesteuertes Differenzial sowie eine Allradlenkung. Und: einen Sportmodus, der natürlich mit verstellbarem Heckspoiler erst so richtig ausgelebt werden kann. Im Sportmodus selbst sind die Gangwechsel wiederum perfekt auf Beschleunigung ausgerichtet, die leichten Carbon-Keramik-Bremsen sorgen für extrem viel Sicherheit und vollste Kontrolle. Ansonsten fehlt es Multimedia-technisch natürlich an genau nichts, ohnehin überzeugt uns das Innenraumdesign komplett. Neben dem extrem guten Platzangebot speziell auch für den Beifahrer sagt mein Begleiter Benni dann einen Satz, der es prinzipiell genau trifft: „Du, ich habe jetzt eine halbe Stunde nach einem winzigen Aspekt gesucht, der hier im Auto nicht mehr als perfekt ist. Ich habe wirklich nichts gefunden. Nicht mal eine einzige Naht“. Natürlich bei diesem Preis irgendwo selbstverständlich. Und doch zeigt es die Perfektion in Reinform im Bentley.


Perfekt ist auch das Karosserie-Design. Die elegante Coupé-Form wird kombiniert mit dunkel getöntem Grill, Speed-Seitenschweller und den 22-Zoll-Rädern. Für den neuen Continental GT Speed stehen übrigens zahllose Individualisierungsmöglichkeiten offen. 


Die eingangs erwähnte, ungewohnte Stille bei der Abfahrt stellt sich übrigens auf unserer Rückfahrt aus den Alpen auch wieder ein. Einerseits „platt“ vom Tag, andererseits schlichtweg bei allem Fahrspaß total ruhig und entspannt lassen wir uns vom Continental GT Speed nach Hause „shutteln“. Lange suche ich nach dem perfekten Schlagwort für unsere Ausfahrt. Superlative, so finde ich, stehen dem Luxus-Bentley irgendwie nicht. Dafür fühlt sich die Fahrt zu sehr nach „Wolf im Schafspelz“ an – im positiven Sinne. Denn selten hat mich ein Auto so sehr in den Bann gezogen, wie dieses. Die Perfektion in Reinform führt nämlich schlicht und ergreifend zu einem Gefühl: Erhabenheit.


Fotos: Benni Sauer | Autor: Marcel Reiser

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