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Ein Stück Italien in Südtirol

Restaurant “Sissi”, Meran

Endlich darf Andrea Fenoglio nach dem langen Lockdown wieder seine vielen Stammgäste begrüßen, die sehnsüchtig auf den Neustart gewartet hatten. Mit hippen Turnschuhen tigert er durch sein offenes, helles Lokal, macht hier ein Späßchen, klopft dort einem alten Freund auf die Schulter. Leicht und locker wirkt das, doch sein Team in der Küche und im Service arbeitet präzise wie ein Uhrwerk. Er hat seine Leute während der Pandemie unterstützt so gut es ging. Und sie haben ihm dafür die Treue gehalten, während andere Gastronomen und Hoteliers händeringend nach qualifiziertem Personal suchen.

Fenoglio ist im besten Sinn des Wortes der Patron des Hauses. Als Sohn einer Österreicherin und eines Piemontesers in Mondovì in der Provinz Cuneo geboren und in Meran aufgewachsen, kündigte er schon im zarten Alter von sechs Jahren an: Ich werde Koch. Im Rückblick muss man sagen: Und was für einer! Nach der Hotelfachschule heuerte er im damaligen „Ristorante Andrea“ an, das später in „Sissi“ umbenannt wurde, in die Galileistraße umzog und längst sein eigenes ist. 2009 erhielt er für seine Kunst am Herd erstmals einen Michelin-Stern, vielleicht auch ein bisschen für seinen Humor und die ungezwungene Atmosphäre ohne jeden Dress-Code. „Ich verkaufe nicht nur Essen und Wein, sondern drei Stunden Urlaub vom Alltag“, lautet sein Credo. „Die Gäste sollen sich bei uns wohlfühlen.“ Wer sich traut, bestellt das Überraschungsmenü „Settepiatti“. Der Sieben-Gänger wechselt jedes Jahr und steht nicht auf der regulären Karte. Das Menü ist eine Reise durch Italien, die oft ans Meer und zu seinen Bewohnern unter Wasser führt. Mitunter unternimmt Fenoglio aber auch Ausflüge nach Frankreich, wo er zum Beispiel seine Hahnenkämme bestellt. Ja, es geht mitunter ganz schön avantgardistisch zu. Wer es berechenbarer mag, bestellt den Drei-Gänger plus Dessert, bei dem man für 80 Euro frei von der Karte wählen kann. Andrea Fenoglios überragende Gastfreundschaft gibt es übrigens immer gratis dazu.

Bilder: © andrea fenoglio

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