Das Land verbirgt sich unter einer dichten, weißen Decke. Es bettet sich gemächlich für den Schlaf während der kalten Monate. Hohe, verschneite Gipfel ragen empor und lehnen sich an die tiefstehende Sonne. Ja, die Tagzeit ist kurz, die Nächte sind lang. Dem dürfen wir allerdings nicht nur Bedrückendes zuschreiben. Wir dürfen es zum Anlass nehmen, selbst etwas ruhiger zu werden, uns um Rückzug zu bemühen, die Gedanken auf das Wesentliche zu richten und unseren Drang nach Unternehmungen und Erlebnissen wohl zu dosieren. Als kleine Entscheidungshilfe dienen 12 außergewöhnliche Märkte im Alpenraum, die wir als absolut passend erachten, um die exakt richtige Mixtur aus Besinnung und behaglicher Winterfreude zu erzielen.
Wenn sich die zarte Sonne langsam hinter die verschneiten Gipfel zurückzieht, sich der Himmel in kühle Farben kleidet und die Dunkelheit so langsam heranbricht. Wenn an den Bergen und in den Tälern das magische Funkeln der Gemeinden und Städte erwacht. Wenn Schneeflocken sanft auf Tannenzweige fallen und Kerzenschein die Fenster erhellt. Wenn es knirscht und knistert – dann dringt das Bedürfnis zu uns durch, uns bei einer dampfen, heißen Tasse Punsch am Lagerfeuer zu verabreden. Und dieses Erlebnis darf dann auch sein.
Autorin: Anja Buntz
© Berchtesgadener Advent GmbH
Umrahmt vom königlichen Schloss, historischen Bürgerhäusern und der Stiftskirche, von dessen Glockenturm die Turmbläser besinnliche Töne in den Winterhimmel senden, lädt der Berchtesgadener Advent zu geborgenen Stunden ein. Liebevoll geschmückte Adventshütten im Zentrum der bayerischen Marktgemeinde stimmen auf die Weihnachtszeit ein. Altes Brauchtum, bewahrenswerte Handwerkskunst, regionale Produkte und alpenländische Volksmusik bereiten auf das vor, was kommt. Täglich ertönen traditionsreiche Klänge in den Gassen von Berchtesgaden. Kinder staunen und bekommen leuchtende Augen beim Kinderadvent, wenn sie in der Malerwerkstatt, am nostalgischen Karussell und im Christbaumlabyrinth zu kleinen Wichteln werden. Orts- und Nachtwächterführungen prägen den Sinn für Gemeinschaft und den Geist der Weihnacht. Schützen lassen kurz vor dem Fest ihre Böller durch das Tal hallen. Und der mächtige Watzmann hält wachsam Auge über die friedvolle Einstimmung auf die Heilige Nacht.
© Alpbachtal Tourismus | Gabriele Grießenböck
In der kleinsten Stadt Österreichs, im Bezirk Kufstein wird man überrascht. Im mittelalterlichen Rattenberg wird während der Adventszeit auf Standl und Nippes verzichtet. Dafür ist die Gemeinde großzügig mit Licht – was für diese Jahreszeit so wichtig ist. Unzählige Kerzen erleuchten den Ortskern. Dazu gesellen sich wärmende Feuerstellen und Fackeln. Die Fassaden werden in warmes Licht getaucht. Geborgenheit und Wohlgefühl tun sich auf. Kein hektisches Bling Bling, keine bunten Farborgien. Der Fokus darf sich auf das Wesentliche richten: Einkehr und Kontemplation. Während die Kerze ihre Arbeit vom Allerfeinsten verrichtet. Licht ins Dunkel bringen ist ihr edler Auftrag. Damit ist künstliche Helligkeit in den Adventswochen weitestgehend aus den Gassen verbannt. Was wiederum Raum für die anderen Sinne schafft. An das Gehör dringt glockengleicher Klang der Anklöpfler. Den Gaumen erreicht der Rattenberger Adventswein mit Holundergeschmack – im typischen Advent-Glas. Ein Erinnerungsstück?
© Region Hall | Wattens
Wenn auch die Altstadt von Hall ganzjährig einen Besuch wert ist, so erscheint sie doch von Ende November bis zum heiligen Fest magisch. Märchenerzähler, Feuerartisten und weihnachtliche Chöre begleiten das gemütliche Schlendern durch den Stadtkern, der immer heller wird, je näher Weihnachten rückt. Ein imposanter Adventskalender erleuchtet die Häuserfassaden am Oberen Stadtplatz. Die Lichtstimmung ist von ganz besonderer Art. Ein Mix aus Sternen und Lichtern verzaubert die Besucher des Haller Adventmarkts. Hier strahlen große und kleine Augen und Ohren folgen dem wohligen Klang der Bläsergruppen. Hirten und Engel folgen dem Heiligen Nikolaus, der an seinem Geburtstag durch die Gassen schreitet und die Kinder von der Eisenbahn und den Kamelen hervorlockt. Als Highlight gilt der gemeinschaftliche Unterhalt der Stände durch mehrere Betreiber. Das sorgt für Abwechslung während der adventlichen Vergnügung in Hall.
© Sabine Holaubek
Was zählt, ist der stimmige Rahmen und mehr Romantik als Kommerz beim Bergadvent am Hartkaiser. Die Kulisse des Wilden Kaisers nimmt seine Besucher mit auf eine magische und vorweihnachtliche Reise. Hoch oben am Berg inszeniert sich der Weihnachtsgedanke inmitten tief verschneiter Wälder. Nur der Sternenhimmel liegt höher. Lebkuchen- und Glühweinduft durchzieht die Winterluft, während man bei einer Rundwanderung entlang von sieben Stationen den Alltag hinter sich lässt. Jede einzigartige Hütte begeistert auf ihre eigene Weise. Authentisch sollen sie vor allem sein und sich mit dem kulinarischen Angebot verbinden. Engelsstimmen und Weihnachtsgeschichten lauscht man in dieser Atmosphäre nur zu gerne. Hinauf zu „Elmis zauberhaftem Bergadvent“ geht es im Übrigen mit der Gondelbahn und hinunter – sofern man überhaupt möchte – auf gleichem Wege zurück.
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