EDITIONEINS 2023

Althergebracht!

Ein starkes Wort. Ein Wort, das Werte transportiert: Althergebracht. Irgendetwas war es anscheinend wert, um über lange Zeit von Generation zu Generation überliefert zu werden. Vielleicht die Vision eines zukünftigen Gastgebers? Oder der Entwurf eines Designers, der alle nur denkbaren Form- und Farbkreationen kennt, sich aber ausgerechnet für die beste aller Kombinationen entschieden hat? Vielleicht aber geht es auch um einen Erfinder, einen Tüftler oder Handwerkskünstler. Wem auch immer es gelingt, sein Schaffen mit dem berühmten i-Tüpfelchen zu versehen, kann sicher sein, dass auch seine Arbeit bald als „althergebracht“ betitelt wird.

Gehen wir aber einen weiteren Schritt zurück in die Vergangenheit. Zu dem einen Moment, in dem all diesen Menschen ihre zündende Idee gekommen ist. Damals war diese Idee nämlich noch keineswegs „althergebracht“. Ganz im Gegenteil: Sie war nagelneu! Sonst hätte sie ja unmöglich zu dem werden können, was sie geworden ist. Das klingt fast widersprüchlich, aber am Ende ist es einfach wieder nur all zu menschlich. Althergebracht ist doch eigentlich nur die Rebellion, der Ausbruch aus den gewohnten Mustern. Um etwas besser, um etwas schöner, eindrucksvoller, lebendiger und erhabener werden zu lassen.

Und in diesem Sinne ist der Campingvan der Allgäuer Edelschmiede ABT ebenso althergebracht, wie das Hotel Sassongher im italienischen Corvara. Der Bently Continental GT S ist so althergebracht, wie die Arbeit der Kaviarproduzenten im schweizerischen Kandertal – wo die Störe im glasklaren Bergquellwasser der Alpen nur so vor Leben strotzen. Althergebracht ist auch der Alfarei Hof. Mehr als 800 Jahre hat er nun schon auf dem Kerbholz. Sein Besitzer, ein Südtiroler Landwirt, hauchte dem alten Gemäuer aber neues Leben ein und funktionierte die urigen Stuben kurzerhand in gemütliche Speiser.ume um. Eine Einkehr in dieses althergebrachten Haus kommt einer Zeitreise gleich. Und die Wedelhütte im Hochzillertal? Sie gilt als Luxusoase auf alpinen 2350 Metern. Hier fehlt es an nichts. Weder an kulinarischen Leckerbissen noch an Design, an modernem Look, und erst recht nicht fehlt es in Sachen Ausblick. Althergebracht erscheint uns das heute nicht gerade. Noch nicht?

Glücklicherweise darf noch immer jeder für sich selbst entscheiden, ob es nun traditionell urig sein darf, oder doch lieber schick und modern. Belassen wir es bei dieser Definition des Althergebrachten und wir werden feststellen, dass sich genau dort der ALPSTYLE konzentriert. Unsere erste Edition des Jahres startet also kraftvoll durch, mit einer mutigen Kombination aus Tradition und Moderne – eben althergebracht. Viel Freude beim Lesen, beim Stöbern, Träumen und Blättern,