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LUGANO: Luxus & Lifestyle, ganz bodenständig

In der größten Stadt Tessins verschmelzen Cityflair mit italienischem Dolce Vita und treffen Berge auf Palmen sowie Sterneküche auf Abenteuerlust. Lugano lebt und liebt seine Kontraste genauso wie seine zuweilen illustren Besucher – früher und heute.
Titelfoto: © Milo Zanecchia

Lugano, schon allein der Name ist ein Versprechen. Ein Versprechen, das Leben in vollen Zügen genießen zu können, mit Leichtigkeit, aber dennoch schweizerisch bodenständig. Das haben wohl auch schon berühmte Persönlichkeiten vergangener Jahrhunderte so interpretiert. Denn bereits Casanova ließ sich von der kontrastreichen Landschaft, den prachtvollen Gebäuden samt südländischem Flair betören. Der Venezianer verbrachte drei Monate in Lugano und hat in dieser Zeit sicherlich viele Frauenherzen gebrochen oder zum Schwingen gebracht, man weiß es nicht. Auch der berühmte Philosoph Friedrich Nietzsche ließ sich von der Schönheit der Landschaft und der  Schweizer Gelassenheit der Luganeser, wie die Einheimischen genannt werden, eine Zeit lang bezirzen. Hermann Hesse schrieb in der Casa Camuzzi, einem Anwesen, das idyllisch über dem Luganersee liegt, gleich drei seiner wichtigsten Werke: Siddartha, Narziss und Goldmund sowie Klingsors letzter Sommer. Ach ja, Franz Kafka inspirierte Lugano sogar zu einem Reiseführer. Er und sein Reisekollege Max Brod schmiedeten große Pläne, wollten Millionen damit verdienen. Das Projekt ging nie an den Start, aber man kann sich wahrlich vorstellen, mit wie viel Enthusiasmus die beiden auf der Hotelterrasse saßen und Ideen zu Papier brachten…

Auch im Hier und Jetzt haben sich so einige Stars und Sternchen in das fast etwas verschlafen wirkende Lugano verliebt. Hardy Krüger jr. ist hier geboren und immer wieder gerne Gast am See. Formel-1-Fahrer Jarno Trulli lebte in Lugano, als er im Rennboliden für Ferrari saß. Marinello und damit der Ferrari-Hauptsitz, ist von Lugano lediglich drei Autostunden entfernt. Fernando Alonso soll sich in Lugano erst neulich eine Wohnung gekauft haben, hört man munkeln. So richtig rauslassen, will hier aber keiner was. Schweizer Diskretion, gefangen in einem Setting aus perfektem südländischen Flair. Auch das ein Versprechen von Lugano.


Aber kommen wir wieder zum “Herzen höherschlagen lassen”: Was in früheren Zeiten Casanova mit seinen Texten und seiner wohl außergewöhnlichen Eloquenz hinbekommen hat, das haben jetzt die Sterneköche übernommen. Denn, Lugano gilt als neuer Geheimtipp für Gourmets. 2021 ging über Lugano ein regelrechter Sterneregen nieder: Gleich drei neue Restaurants wurden mit dem begehrten Michelin-Stern ausgezeichnet. Die Gourmetwelt ist seither ganz aus dem Häuschen. Stichwort: Herzbeben. 

Höchste Zeit also, sich auf ein kulinarisches Herzflattern einzulassen und sich ganz der Lust des Genusses hinzugeben und nebenbei lustwandelt man auf den Spuren großer Dichter, Denker, Philosophen und Schriftstellern, die sich von der Schönheit der Landschaft und der Ruhe inspirieren ließen und sicherlich auch damals schon die Tessiner Küche zu schätzen wussten. Lassen Sie uns auf eine Reise gehen, die alle Sinne anspricht: Kulinarisch, Kulturell, Architektonisch, Spirituell und Sportlich.

MORCOTE
Bezirk “Paradiso”

Schlafen im schönsten Dorf der Schweiz

Gerade im Herbst zeigt sich der Luganersee von seiner prächtigsten Seite: Denn jetzt  färben sich die Blätter in den unzähligen Weinbergen golden-rot, während die Luft mit dem süßen Aroma der sonnenverwöhnten Trauben erfüllt ist. Hier zu wohnen und zu schlafen, ist ein besonderes Vergnügen, das einige Winzer ihren Gästen ermöglichen. Besonders erlesen wohnt und schläft man im Boutique Hotel “Relais Castello di Morcote”. Das exklusive Haus gehört zum gleichnamigen Weingut und liegt zehn Kilometer südwestlich von Lugano. Gaby Gianini hat das Weingut 2009 von ihrem Großvater übernommen und auf biodynamischen Weinbau umgestellt. Eine Herausforderung, die sie mit viel Energie und noch mehr Optimismus angenommen hat. Der Erfolg gibt ihr recht, schließlich zählen ihre Weine zu den 100 besten der Schweiz. Das Weingut der Familie Gianini liegt oberhalb des zauberhaften Örtchens Morcote, eingebettet in eine toskanisch-anmutende Hügellandschaft. Die Winzerin hat nicht nur viel Gespür für Wein sondern auch für Stil, was das sorgfältig restaurierte Patrizierhaus aus dem 17. Jahrhundert zeigt. Es ist das Herzstück des Weinguts, hier wird gekeltert, gekocht und verkostet. 2019 eröffnete die Familie Gainini dann noch das kleine, elegante Boutique Hotel Relais Castello di Morcote. Die umtriebige Schweizerin entschied sich für eine luxuriöse Privatvilla, verzichtete dabei aber auf überbordenden Schnickschnack. Das Gebäude vermittelt zeitloses, pures Understatement. Gianini setzt vor allem auf edle Naturmaterialien, sowohl für das Haus als auch beim Interieur. Insgesamt stehen zwölf  Zimmer zur Verfügung, was eine gewisse Privatsphäre bietet. Der Blick aus den Fenstern der großzügig geschnittenen Zimmer geht entweder auf den Luganersee, auf den hübschen Garten oder in den alten Dorfkern von Morcote. Im Salon knistert an kühlen Abenden ein wärmendes Feuer im Kamin. Wobei die besonderen klimatischen Verhältnisse am Luganersee für warme Tage und laue Nächte sprechen. Auch die Wintermonate sind hier relativ mild.

Unverzichtbar: Ein Besuch des Weinguts samt Weinverkostung. Am besten beim Check-In nach möglichen Terminen fragen und gleich eine Reservierung vornehmen. Auch die Schlossruine etwas oberhalb vom Weingut ist einen Besuch wert. Sie gehört ebenfalls zum Anwesen der Familie. Der Blick von dort auf den Luganersee ist schlichtweg atemberaubend.

Ein weiteres To-Do: Der Besuch von Morcote. Vor allem die schönen Häuserfassaden an der Seepromenade zeugen von einer langen Besiedelungsgeschichte und von viel Reichtum in vergangener Zeit. Die rund 720 Einwohner zählende Gemeinde liegt, politisch betrachtet, im Kreis Paradiso, Bezirk Lugano und macht seiner Zugehörigkeit alle Ehren. Schließlich wurde Morcote 2016 zum schönsten Dorf der Schweiz gewählt. Die Lage am See, die prachtvolle Renaissancekirche, die lauschigen Bogengänge und eine monumentale Kirchentreppe mit 404 Stufen zählen zu den Hot Spots von Morcote. Wer bei den Gianinis wohnt, kann zu Fuß den Ort erkunden. Wer in Lugano übernachtet, kommt am besten mit dem “Linienschiff”. Das Mini-Dorf liegt lediglich  zehn Kilometer südwestlich von Lugano entfernt, am Fuße des Monte Arbostrora.

MERLOT: Die Traube des Tessin
Die Wiege des Tessiner Merlot-Anbaus liegt im Malcantone, unweit des Luganersees. Hier hat Pionier Giovanni Rossi 1908 im beschaulichen Örtchen Castelrotto den ersten experimentellen Merlot-Rebberg Vallombrosa angelegt. Heute gehört der Weinberg zur Kellerei Tamborini Vini in Lamone. Claudio Tamborini wurde 2012 beim Grand Prix du Vin Suisse zum Winzer des Jahres gekürt.#

Schmelztiegel LUGANO

Zwischen Finanzplatz und Flaniermeile

Die größte Stadt im Tessin gaukelt seinen Besuchern pures “Dolcefarniente” vor und ist doch drittwichtigster Finanzplatz der Schweiz. Was allerdings das Flair so besonders macht. Schönstes Beispiel: Die wohl attraktivste Einkaufsstraße des Tessins, die Via Nassa. Auf 500 Metern reihen sich Boutiquen der Luxuslabels wie Perlen aneinander. Armani, Burberry, Gucci, Rolex – Luxusmarken, die eine besondere Klientel anziehen. Und so sitzen in einem der vielen Cafés reiche Unternehmergattinnen mit ihren neuen Shoppingschätzen bei einem Glas Chardonnay, neben Bankern im Maßanzug, die sich einen Espresso zwischen zwei Meetings gönnen – flankiert von Lugano-Gästen, die mit Stadtplan und Fotokamera auf Entdeckungstour durch die schöne Altstadt schlendern. 

VIA NASSA: Vom Fischhandel zur Luxusgasse
Der Name “Nassa” bedeutet zu deutsch “Reuse”. Mit diesem alten Netzsystem wurden früher die Fische gefangen. In der Via Nassa boten die Fischer dann ihre Ware an. Der Handel in der Via Nassa ist so alt wie die Straße selbst. Einst jedoch konnte man hier vor allem kleine «Botteghe» (Quartierläden) finden. Früchte und Gemüse, Stoffe und geklöppelte Tischdecken warteten auf Käufer. Dass die Via Nassa seit jeher die unbestritten wichtigste Strasse Luganos ist, zeigt sich auch daran, dass sie 1925 als erste asphaltiert wurde.

Die Via Nassa sollte man allerdings nicht auf Luxuslabels “reduzieren”, hat sie doch so viel mehr zu bieten. Für Literaturfans beispielsweise, steht ein Besuch der Buchhandlung “Fucs & Reposo” in der Via Nassa 21 auf dem Programm. Die Buchhandlung erfreut sich, dank exzellentem Sortiment, einer internationalen Kundschaft. Regelmäßig auf einen Schwatz mit Besitzer Ernst Fuchs kam übrigens jahrzehntelang Hermann Hesse vorbei. Bis zu seinem Tod 1962 pflegte der Literatur-Nobelpreisträger das Ritual des Plauschens.

 

FOOD & WINE: Lugano kulinarisch entdecken
Was gibt es Schöneres als eine Stadt kulinarisch für sich zu entdecken? Die Gerüche und Geschmäcker aufnehmen, dabei das Treiben der City auf sich wirken lassen und sich fast ein wenig zugehörig fühlen. Das alles erlebt man bei einer Food & Wine Tour. Ein einheimischer Guide führt in rund dreieinhalb Stunden durch die Altstadt Luganos, erklärt dabei nicht nur Häuser und Geschichte, sondern es wird immer wieder Halt gemacht bei besonderen Restaurants, Bars, Fisch- und Fleischhändlern. Es werden typische Tessiner Spezialitäten verkostet und regionale Weine wie der Tessiner Merlot dazu getrunken. Die Tour wird auf Anfrage ganzjährig durchgeführt und kann auch als vegetarische oder vegane Variante gebucht werden.


www.ticino.ch/foodwinetour 

 

Neben den vielen materiellen Reizen lockt die Via Nassa auch mit kulinarischen Köstlichkeiten. Wie wäre es mit einem Glas feinperligem Champagner zu Kaviar und Krustentieren im “Bernasconi Via Nassa 9”. Wer es etwas deftiger bevorzugt, wird von riesigen Salamiwürsten der Marcelleria Gabbani in der Via Pessina 12, die Verlängerung der Via Nassa, magisch angezogen. Allein der Duft ist pure Verführung.

LUGANO: Kunst- und Architekturstadt
Das Tessin und besonders Lugano haben sich in den letzten 50 Jahren zu einer bedeutenden Architektur-Region entwickelt. Die bekanntesten Vertreter der Tessiner Schule sind Luigi Snozzi und Mario Botta. Bottas EFG Bank AG, der Palazzo Ransila (Via Pretorio) oder das eigene Atelier an der Via Ciani sind Beispiele hierfür. 

Frisch gestärkt kann entweder der Bummel auf der Via Nassa weitergehen oder man lässt sich durch die verkehrsfreie Altstadt einfach treiben und ergötzt sich an den zahlreichen Bauten, Villen, Palazzi im lombardischen Stil. Die hübschen Gassen werden immer wieder von Plätzen unterbrochen, auf denen Cafés mit ihren kleinen Tischen zu einem kurzen Stop locken. Definitiv einen Besuch sollte man dem “LAC – Lugano Arte e Cultura” abstatten. Schon allein die Architektur des neuen, modernen Baus mit seinem großen Platz ist eine absolute Besonderheit. Hier wurde alt und neu auf herausragende Weise miteinander verwoben – eine architektonische Meisterleistung. Teil des “LAC” ist auch Franziskaner-Minoriten-Kloster mit seinem restaurierten Laubengang und seinen Wandfresken.

STERNEKÜCHE: Restaurant “I Due Sud”
Das Beste aus beiden Süden, dem Süden Italiens und dem Süden der Schweiz, das ist das Motto von Chef- und Neu-Sternkoch Domenico Ruberto. Gerade mal 7 Tische hat das Sternerestaurant im Splendide Royal. Der junge Koch interpretiert Kindheitserinnerungen und Geschmackserlebnisse aus vergangenen Zeiten und legt dabei großen Wert auf saisonale und regionale Zutaten. Weswegen er auch nur 7 Tische im “I Due Sud” bekocht.  Die Tische sind begehrt und es gilt frühzeitig zu reservieren.

Rooftop, Seeblick, Pizzalust
Wer genug hat von der Altstadt und lieber einen genussvollen wie erholsamen Nachmittag bevorzugt, der schlendert an der Seepromenade entlang zum Hotel Splendide Royal und lässt den Nachmittag auf der Dachterrasse ausklingen. Chefkoch Domenico Ruberto, ein waschechter Italiener aus Kalabrien hat sich nicht nur dieses Jahr mit seinem Restaurant “I Due Sud” seinen ersten Stern erkocht, sondern auch eine tolle Gastronomie auf der neu gestalteten Dachterrasse aus der Taufe gehoben. Man sitzt in bequemen Loungstühlen, die Sonnenschirme flattern über einem im sanften Wind und der Blick schweift über den tiefblauen Luganersee. Dazu erfüllt typisch italienischer Duft die Nase. Ruberto hat einen Pizzaofen samt erstklassigem Pizzabäcker aus Italien “importiert”. Eine köstliche Sünde, vor allem wenn auf dem luftig-leichten Hefeteig frische Steinpilze im Duett mit zart schmelzendem Zincarlin-Käse aufgetischt werden. Zincarlin ist eine Art Tessiner Frischkäse, die ausschließlich im Valle di Muggio hergestellt wird. Die Reifung der “Formaggini” erfolgt in typischen Felsenkellern des Monte Genoroso. Ruberto hat den Käse, der aus Kuhmilch mit einem Schuss Ziegenmilch hergestellt wird, für seine kulinarischen Köstlichkeiten entdeckt und lieben gelernt. Zu einem “Tag am Meer” wird der Dachterrassenaufenthalt übrigens, wenn man noch eine Portion Frito Misto bestellt. Superfrische Meeresfrüchte, nur mit einem Hauch Mehl umhüllt und frittiert kommen sie auf den Teller. Dazu passt ein Gintonic, ebenfalls aus der Gegend. Dolcevita in Perfektion inmitten der Schweiz.

Luganos Hausberge
SAN SALVATORE & MONTE BRÉ

Herbstzeit ist auch Wanderzeit – vor allem wenn die lukullischen Verlockungen praktisch an jeder Ecke mit langen Armen nach einem greifen und die Verführung nur allzu leichtes Spiel hat. Gerade dann gilt es Körper und Geist eine Pause zu gönnen… aber letztendlich wäre es auch fast schon eine Sünde, würde man die schönen Hausberge der City missachten. Denn: sogar Jesus, so erzählen es die Einheimischen, soll auf seinem Weg in den Himmel auf Luganos Hausberg “San Salvatore” einen Stopp gemacht haben. Daher stammt wohl auch der Name des Berges “Heiliger Erretter”. Realität oder schöne Legende? Das kann keiner sagen, wer aber definitiv schon mal auf dem Gipfel des Salvatore ins Schwärmen kam, ist der deutsche Philosoph und Aufklärer Lorenz Hirschfeld:  „Man muss selber da oben gestanden haben, um sich ein Bild von seiner ganzen Größe und Pracht zu machen, und dann wird man diesen Augenblick zu den schönsten und unvergesslichsten des Lebens zählen”, hielt er seinen Gipfeltag für die Nachwelt fest. Der Ausblick vom 912 Meter hohen Gipfel hat bis heute nichts an seiner Fulminanz verloren. Und so genießt man bei schönem Wetter einen traumhaften 360-Grad-Panoramablick: Von den Berner und Walliser Alpen in die Po-Ebene, die im Süden vom Apennin begrenzt wird. Die Stadt und ihr See liegen einem ebenfalls zu Füßen. Der Weg zum Gipfel geht entweder über eine schöne Wanderung oder ganz gemütlich mit der Standseilbahn, die hier seit 1890 Besucher in gemächlichem Tempo die rund 700 Höhenmeter überwinden lässt. Wer per Bahn nach oben gebracht wurde, der sollte auf jeden Fall zu Fuß durch das wunderschön gelegene Künstlerdorf Carona hinunter nach Morcote an den Luganersee wandern. Diese Tour zählt zu den Wanderklassikern, ist rund 10 Kilometer lang und führt durch üppige Kastanienwälder, die im Herbst ihre Früchte tragen.Von Carona aus geht es über viele Treppenstufen ins malerische Morcote. Wenn noch Zeit übrig ist, vor dem Sterne-Menü-Abend, der sollte noch die besondere Atmosphäre im Parco Scherrer in sich aufsaugen. Der vom Tuchhändler Arthur Scherrer in den 1930er-Jahren angelegte Park ist ein Kleinod für Gartenfans: Zu bestaunen gibt es Kamelien, Glyzinien, Oleander, Zedern, Zypressen, Kampferbäume, Magnolien und vieles mehr. Die Wanderung dauert ca. 3,5 Stunden bei gemütlichem Gehtempo. Per Schiff geht es dann zurück nach Lugano.

Aber auch der zweite Hausberg, der Monte Brè buhlt mit Prachtpanorama um Besucher. Auch das hübsche Dorf “Brè” am Bergfuß ist eine Augenweide – es hat sich seinen typischen Tessiner Dorfkern bewahrt und raffiniert mit Kunstwerken ausstaffiert. 

Zwischen Panorama- und Gourmetfaszination
Hotel Villa Principe Leopoldo

Nach einem Tag mit so üppigen Panoramaausblicken, wie sie San Salvatore und Brè bieten, ist es nur würdig, den Tag im Restaurant Villa Principe Leopoldo abzuschließen. Chefkoch Cristian Moreschi ist das Aushängeschild des renommierten 5-Sterne-Relais & Châteaux Hotels Villa Principe Leopoldo. Handelt es sich hier doch um ein Adelshaus aus den frühen 1900er-Jahren, das auf der Collina d’Oro mit Traumblick auf den See und die Stadt Lugano liegt. Den kulinarischen Stern und damit das i-Tüpfelchen hat Morescihi mit seinen Interpretationen noch beigesteuert oder wenn man so will, noch zusätzlich geadelt. Das Haus ist stilvoll. Der Garten mit den schönen Pavillons, in denen in der warmen Jahreszeit auch gegessen werden kann, eine Augenweide. Genauso wie der Blick auf den tief unten liegenden See. Man fühlt sich hier oben ein wenig der Zeit entrückt, man sieht den Alltag und die Welt mit etwas mehr Abstand – ideale Voraussetzungen für ein 8-Gänge-Degustationsmenü mit Weinbegleitung. Genauso gut wie die Küche und der Wein, sind die beiden erfahrenen Maîtres-Sommeliers Claudio Recchia und Gabriele Speziale – seit fast 20 Jahren im Hotel und kein bisschen servicemüde – im Gegenteil!

Gandria
Auf eine “Gazos” ins Nirgendwo

GENIESSER-PAKET
Wer die zur schönsten Aussicht Luganos zählende Hotelterrasse noch etwas länger erleben will, bucht am besten gleich eine Feinschmecker Auszeit: Ab 520 Schweizer Franken pro Person enthält das Arrangment “Genuss für Gaumen” zwei Übernachtungen in einer Juniorsuite, reichhaltiges Frühstücksbuffet und als Höhepunkt ein 8-Gang-Degustationsmenü inklusive Weinbegleitung mit Kreationen von Sternekoch Cristian Moreschi. 

Wer in Lugano urlaubt, sollte unbedingt einen Spaziergang, oder wer mag eine Joggingeinheit auf dem Olivenweg einplanen. Der 3,3 Kilometer lange “Sentiero dell’olivo” wurde 2002 angelegt und eröffnet. 18 Informationstafeln geben Auskunft über die Geschichte, die Botanik, den Olivenanbau, die Oliven und das daraus gewonnene Öl. Das eigentliche Highlight aber ist der Weg selbst mit seinen prächtigen Aussichten. Schönes Ziel: Das Dorf Gandria am Luganersee. Das kleine Örtchen ist nur zu Fuß oder mit dem Schiff erreichbar. Seine schmalen Gässchen mit ihren hübschen Häusern verzaubert die Besucher im Handumdrehen. Mit den schönsten Blick auf die terrassenförmig angelegten Häuser hat man von der barocken Kirche San Vigilio. Am See sollte man unbedingt einkehren und eine “Gazosa” trinken. Gazosa ist DIE IN-Limonade der Tessiner. Wer sich ein bisschen wie ein Local fühlen möchte, der bestellt seine Gazosa “Mezzo e mezzo”, also halb und halb (Limonade und Wein). Zurück geht es entweder wieder sportlich zu Fuß im Laufschritt (wie es viele Einheimischen tun) oder gemütlich im Schlendergang. Oder gleich mit dem Linienschiff.

KAFKAS REISEFÜHRER-IDEE: “Billig”
Franz Kafka und Max Brod hatten während einer Ferienreise über Lugano und Mailand nach Paris im Spätsommer 1911 die Idee, einen neuen Typ Reiseführer zu erschaffen. Er sollte “Billig” heißen. Vor allem Kafka war von der Idee geradezu besessen und witterte schon das große Geld. Es wurde sogar mit Verlegern darüber gesprochen, allerdings scheiterte die Idee daran, dass sie ihr Geheimnis erst preisgeben wollten, nachdem ein großer Vorschuss gezahlt wurde. Dem war nicht so. Aus dem selbsternannten Millionenplan des Reiseführers “Billig” wurde leider nichts. Übrigens, das Meromandum für den Reiseführer schrieben die beiden auf Briefpapier des Hotels Belvédère au Lac in Lugano. “Unser Millionenplan “Billig”. Ein Millionenunternehmen. Billig durch Italien, Billig durch die Schweiz, Billig in Paris. In alle Sprachen übersetzbar. 

Motto: Nur Mut.

Ein Schwabe erobert das Tessin: Der Sternekoch Frank Oerthel
Seit 2011, also seit 10 Jahren verteidigt Frank Oerthel seinen Michelin-Stern im Restaurant Galleria Arté al Lago. Das mag vielleicht damit zusammenhängen, dass Oerthel mit schwäbischer Gründlichkeit seine Küche führt und seine Menüs komponiert. Es mag aber auch daran liegen, dass der Koch bevor er ins Tessin gegangen ist, bei Witzigmann, Winkler und Haas gekocht hat. Der Mann versteht sein Handwerk und versteht es als Leidenschaft – und ebenfalls ganz schwäbisch oder auch schweizerisch ist seine Bodenständigkeit sowie Bescheidenheit. Wenn er nicht in der Küche steht, dann sitzt er auf dem Rennrad – seine zweite Leidenschaft. Seine Menüs erlebt man im Restaurant “Galleria Arté al Lago”, das zum 5-Sterne-Grandhotel Villa Castagnola gehört. Oerthels Restaurant befindet sich übrigens direkt am See samt prachtvollem Blick über den Golf von Lugano. Tipp: Die Küche des Michelin-Sternekochs ist vor allem für seine Fisch- und Meeresfrüchte-Kompositionen bekannt. So zum Beispiel Jakobsmuscheln mit Safran, Paprikasosse und Kalamansi-Sorbet. Wer die kulinarische Kunst von Chefkoch Frank Oerthle mit dem Genuss der in der Galerie Arté ausgestellten Kunstwerke verbinden möchte, dem empfiehlt sich das 6-Gang-Degustationsmenü zum Preis von 135 Schweizer Franken.

Lugano Drei neue Sterne am Gourmethimmel
“Mit diesen drei Neuzugängen unter den besternten Restaurants der Selektion 2021 zeigt Lugano eine bis dato unerreichte gastronomische Entwicklung und ist damit quasi die neue Genuss-Destination für Gourmets”, äußerte sich der Guide Michelin zur Nominierung der drei neuen Sternerestaurants am Luganersee.  Mit dem Angebot „Lugano à la carte“ bieten die 5-Sterne-Hotels in Lugano die Möglichkeit, in einem der fünf Luxushotels zu übernachten – inklusive eines 4-Gang Gourmetdinners, begleitet von passenden Tessiner Weinen sowie einem weiteren Feinschmecker-Abendessen mit Getränken in einem der anderen vier teilnehmenden Hotels (Transfer zum ausgewählten Restaurant inbegriffen). Übernachtet werden kann im Hotel Splendide Royal, Hotel Villa Principe Leopoldo, Grandhotel Villa Castagnola, Hotel The View in Lugano oder im Swiss Diamond Hotel in Morcote. Das Arrangement ist in jedem der teilnehmenden Hotels ganzjährig buchbar zum Preis von 1.790 Schweizer Franken für zwei Personen im eleganten Doppelzimmer.

http://www.luganoregion.com/de/angebote/lugano-a-la-carte

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